Monthly Archives: November 2008

Vorsicht Kunde!

Ich bin ein Freund freier Software und ich verwende diese sehr gern auf alten Rechnern. Das ökologische Bewusstsein lässt mich vom Kauf neuer Hardware stets zurückschrecken, wenn die alte noch funktioniert. In einem dieser Rechner ist (bis auf den im Notebook) mein einziger DVD-Brenner eingebaut, ein mittlerweile etwas älteres Teil von LG (GSA-4163A), das auch DVD-RAM brennen kann. Auf dem Rechner ist »nur« Debian installiert und das Brennen mit k3b funktioniert tadellos.

Nun hatte ich letzte Woche nach längerer Zeit mal wieder neue DVD-Rohlinge gekauft, weil mir die alten ausgegangen waren. Ich dachte, es könne nicht schaden, mal nach neuer Firmware für den DVD-Brenner zu schauen, die Hersteller optimieren ja doch die Brennrezepte und packen das in neue Firmware.

Leider war es mir mit Firefox/Iceweasel auf dem Debian nicht möglich auf der Webseite von LG die entsprechende Firmware zu finden. Auf dem Windows-Notebook mit Firefox und Opera sah das dann genauso aus, also machte ich meinem Ärger beim Kundenservice Luft:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mir ist es leider mit drei verschiedenen Browser nicht gelungen eine aktuelle Firmware für meinen DVD-Brenner von Ihrer Website zu laden. Entweder wurde überhaupt keine Suchfunktion angezeigt oder es wurden keine Ergebnisse gefunden. Einfache Listen ohne Javascript und Flash, wo man schnell und einfach findet was man sucht, wären wesentlich kundenfreundlicher. :-(

Mit freundlichem Gruß
Alexander Dahl

Im Anschluss daran fand ich noch die »richtige« Supportseite und die aktuelle Firmware. Das hätte mich allerdings keinen Schritt weiter gebracht, denn dort heißt es:

1.verbinden Sie das Laufwerk als Master mit dem secondary IDE-Controller
setzen Sie den Jumper auf der Rückseite des Laufwerkes auf Master. Verbinden
Sie kein anderes Gerät an diesem IDE-Kabel.

Abgesehen von dieser widersinnigen Bastelei hätte mir aber noch etwas anderes einen Strich durch die Rechnung gemacht:

Diese Firmware ist nur für den Gebrauch an PC`s mit den Betriebssystemen:
Windows XP, Windows 2000, Windows Millennium Edition (ME), und
Windows 98SE.

Das ist so natürlich Unsinn. Richtig ist, dass die Software zum Firmware-Upgrade nur unter den oben genannten Betriebssystemen läuft. Alle anderen sind außen vor. Glücklicherweise ist die »neueste« Firmware für das Gerät schon älter. Ein kurzer Check verriet mir, dass diese bereits installiert war.

Damit hätte die Geschichte abgeschlossen sein können, das war wie gesagt alles letzte Woche. Der Kracher kommt aber noch, nämlich die Antwort auf meine Anfrage beim Support:

Sehr geehrter Herr Dahl,

herzlichen Dank, dass Sie mit LG Electronics Deutschland GmbH Kontakt aufgenommen haben.

Wahrscheinlich benutzen Sie den Browser Mozilla Firefox. Da unsere Seite fuer den Internetexplorer optimiert ist, moechten wir Sie bitten diesen zu verwenden.
Dann haben Sie auch bei der Suchoption den gewuenschten Erfolg.

Bei Rueckfragen senden Sie bitte den gesamten Mailverkehr als Anhang mit.

Wenn Sie noch weitere Fragen oder Anregungen haben sollten, können Sie sich jederzeit wieder an uns wenden.

Mit freundlichen Gruessen

Fragen hätte ich keine, aber eine Anregung an LG: Gestalten Sie doch bitte Ihre Webseiten so, dass nicht nur Nutzer des Internet Explorer alle gewünschten Informationen erhalten und ermöglichen Sie Nutzern freier Betriebssysteme auch ein Firmware-Upgrade, zur Not über irgendeine Bootdiskette oder -CD!

Nachtrag: Ich dachte mir, dass LG das hier wohl nicht lesen würde, also antwortete ich per Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie boten in der Antwort auf meine Anfrage an, mich mit weiteren
Anregungen an Sie zu wenden – gern.

Ich würde es zunächst begrüßen, wenn Sie Ihre Webseiten nicht nur auf
einen einzigen Browser optimieren würden, sondern der wachsenden Zahl
von Nutzern alternativer Browser und Betriebssysteme ebenso ermöglichen,
an die gewünschten Informationen zu gelangen.

Desweiteren empfinde ich es als klare Einschränkung, Firmware-Upgrades
nur unter den teuren Betriebssystemen von Microsoft durchführen zu
können. Nutzer von Linux, BSD oder Solaris sind praktisch nicht in der
Lage Ihre Hardware sinnvoll einzusetzen, weil Ihnen Firmware-Upgrades
verwehrt bleiben. Wie wäre es stattdessen Images für Boot-Disketten oder
-CDs bereitzustellen, von denen das Firmware-Upgrade
betriebssystemunabhängig möglich ist?

Mit freundlichem Gruß
Alexander Dahl

Was kommt zurück?

I’m sorry to have to inform you that your message could not
be delivered to one or more recipients. It’s attached below.

For further assistance, please send mail to

If you do so, please include this problem report. You can
delete your own text from the attached returned message.

The Symantec Mail Security program

: host 156.147.51.142[156.147.51.142] said: 550 gsfs@lge.com…
No such user (in reply to RCPT TO command)

Gut, wer nicht will, der hat schon – dann halt nicht.

Freie Paketentwicklung für eisfair

eisfair ist grundsätzlich ein tolles Projekt. Die Idee ist toll, die Software ist toll und die Leute, die für das Projekt arbeiten auch. Neben reinem Eigenbedarf sind das alles Gründe, Zeit in das Projekt zu investieren. Aber es gibt immer zwei Seiten der Medaille und in solchen Projekten auch immer Sachen, die besser laufen könnten.

Ein Punkt, den ich persönlich bedauere ist die Offenheit des Projekts. Es hat sich historisch so entwickelt, dass es ein Kernteam von offiziellen Entwicklern gibt, diejenigen, die das Basis-System betreuen, das Kernel-Paket und diverse große Pakete wie Mail, Samba, MySQL, Apache usw. Das ist grundsätzlich erstmal nichts verkehrtes, man kann z.B. einfach nicht der ganzen Welt Schreibzugriff auf das zentrale Entwicklungs-Repository geben – Lesezugriff hingegen schon. Leider ist nicht nur dieses Repo der Öffentlichkeit verborgen, sondern es läuft auch viel Kommunikation an den öffentlichen Newsgroups vorbei. Dafür gibt es Gründe und die meisten Entwickler und Anwender sind mit der Situation so auch zufrieden.

Ich persönlich denke, dass ein öffentliches Repository (read-only ;-) ) und ein öffentlicher Bugtracker die Entwicklung und Popularität eines Projektes fördern, auch wenn die Entwickler dann möglicherweise mehr Zeit für Support aufbringen müssen und sie diese Zeit nicht für die Entwicklung zur Verfügung haben. Weil ich das so sehe und weil ich mit meinen eigenen Paketen natürlich machen kann, was ich will, gib es eben diese ab sofort frei – so frei wie in Freiheit und so frei wie in Freibier: http://www.lespocky.de/eisfair/

Jeder eisfair-Entwickler und -Nutzer kann also ab sofort meine Pakete nicht nur installieren, sondern den Quellcode auch abseits der Paketdateien direkt im Repository anschauen, auschecken, ändern, mir Patches schicken, Tickets anlegen usw. – wie man das von vielen anderen OpenSource-Projekten kennt. Ich weiß, dass ich keinen Ansturm erwarten darf und genau genommen erwarte ich eher, dass alles genauso ruhig abläuft wie vorher – aber es besteht die Möglichkeit und ich habe die leise Hoffnung, dass sich andere eisfair-Paketentwickler ein Beispiel nehmen und dem Projekt durch mehr Offenheit zu mehr Popularität und dadurch mehr Verbreitung, neuen Entwicklern und letztendlich mehr Qualität verhelfen werden.

:-)

Terminprioritäten

Ich habe seit längerem schon das Problem, dass ein Kalender mit festen Terminen und freien Zeiten nicht alle Informationen abbilden kann, die ich dokumentieren möchte: Problematisch sind Informationen, die zwar einen Zeitbezug haben, sich von daher also gut mit einem Kalender visualisieren lassen, jedoch keine Termine sind und damit nach den GTD-Regeln streng genommen nicht in einen (beziehungsweise den) Kalender gehören. Daneben gibt es Termine, die zwar im Prinzip feststehen, sich aber gegebenenfalls verschieben lassen. Dazu gehört zum Beispiel die tägliche Mittagspause.

Ausgehend davon ist mir eben folgende Priorisierung eingefallen, die ich hier einfach mal festhalten möchte:

  • 0 – free:Zu dieser Zeit liegt kein Termin vor.
  • 1 – informal: für Ereignisse, die im Kalender visualisiert werden, aber keine Termine sind (Feiertage, Geburtstage, eingeplante Arbeitszeiten, …)
  • 2 – tentative: Der Termin ist vorgesehen, kann aber gestrichen oder verschoben werden. (z.B. die tägliche Mittagspause) Aus Sicht der Terminplanung ist diese Zeit frei.
  • 3 – normal: Das ist ein ganz normaler Termin nach der GTD-Methode. Die Zeit ist eingeplant und belegt, Verschiebungen sollten vermieden werden.
  • 4 – important: Der Termin ist wichtig, eine Verschiebung ist nur mit viel Aufwand möglich und sollte vermieden werden.
  • 5 – ultimate: Der Termin steht definitiv fest und kann auf keinen Fall verschoben oder umgangen werden. (Sowas wie Prüfungen, der Weltuntergang oder der Besuch des Bundespräsidenten zwecks Übergabe der Weltherrschaft)

Dabei werden niedrige Prioritäten von höheren verdrängt.

Sechs Stufen sind eine ziemlich feine Auflösung, damit sollte sich dann aber wirklich alles abbilden lassen. Am gebräuchlichsten werden wohl die Prioritäten 0 (free) und 3 (normal) sein.

Der ist erstmal nur ein Konzept ohne Implementierung, aber ich werde diese Stufen testen und sehen, ob sie praktikabel sind.

Gewinnspiel zum Jahreswechsel

Ich will nicht lange um den heißen Brei rumreden: wir verlosen ein Shirt. Das ganze passiert nicht, weil andere Blogs, die ich hier nicht verlinken möchte, das auch tun und auch nicht um möglichst viel Leute auf dieses Blog zu locken. Wir machen das, weil wir das Motiv des T-Shirts für so genial halten, dass es mindestens noch ein drittes Exemplar davon geben sollte. ;-) Alles weitere auf der soeben verlinkten Seite, stay tuned!

Wer das super klasse und genial findet und glaubt, dass er sowieso keine Chance hat, das zu gewinnen, kann das natürlich auch im antiblau shirt shop kaufen.