Monthly Archives: December 2007

Alte Grenzen neu entdeckt

ASUS TUSL2-C – lange habe ich von dem Board geträumt, irgendwann hab ich es mir geleistet und es sehr lange und zu meiner vollsten Zufriedenheit mit einem Celeron 1400 mit Tualatin-Kern betrieben. Jetzt hat es bei mir seine Schuldigkeit getan und es wird Weihnachten die Rechenpower bei meinen Eltern verdreifachen. (Dort werkelt immernoch ein Pentium-III 500 MHz mit Katmai-Kern.) Da sich im Laufe der Zeit einige Riegel SD-RAM angesammelt haben, dachte ich, ich gönne dem Board so 768 MB oder sogar ein Gigabyte, damit die Herrschaften auch vernünftig arbeiten können. Meine Tests mit Memtest86+ waren aber frustrierend. Egal welche Kombination von Riegeln ich ausprobierte, keiner wollte mit dem 512er Kingston (Infineon-Chips) zusammen laufen. Die Aura des TUSL2-C war angekratzt, aber ich hatte mich schon mit den 512 abgefunden.

Gestern dann habe ich noch eine Erweiterungskarte für Firewire 1394a und USB 2.0 bekommen, die die Anbindung schneller externer Speichermedien ermöglichen soll und dazu noch eine schicke Frontblende mit den entsprechenden Schnittstellen, beides von Reichelt, seit Jahren mein Lieblingsversandhaus. Die Beschreibungen der beiden Teile sind ausführlich genug, dass man sie mit ein bisschen Bastelei zur Zusammenarbeit überreden können wird. Außerdem sind in der Frontblende noch Anschlüsse für Kopfhörer und Mikro. Diese müssten mit dem Onboard-Sound verdrahtet werden. Zu diesem Zweck schaute ich nochmal ins Handbuch und konnte nicht widerstehen, auch nochmal das RAM-Problem zu verfolgen. Das Ergebnis:

PC100/PC133 Memory Support: Equipped with three Dual Inline Memory Module (DIMM) sockets to support PC100/PC133-compliant SDRAMs (available in 64, 128, 256, 512MB densities) up to 512MB.

Man beachte den letzten Teil! Verwundertes Augenreiben hilft nicht. Dieses Board mit Chipsatz Intel 815ep limitiert den maximal möglichen RAM auf ein lumpiges halbes Gigabyte. Das erklärt natürlich, warum Memtest regelmäßig Fehler meldete, wenn ich mehr als 512MB installiert hatte – enttäuschend ist das trotzdem, zumal ältere Boards da schon weiter waren. In meinem Heimserver werkelt seit Jahren ein ASUS CUBX-L mit dem sagenumwobenen Intel BX440 und was soll ich sagen? Lassen wir das Handbuch sprechen:

PC100 Memory Support: Equipped with four DIMM sockets to support Intel PC100-compliant SDRAMs (8, 16, 32, 64, 128, or 256MB) up to 1GB. These new SDRAMs are necessary to meet the critical enhanced 100MHz bus speed requirement.

Fazit: Trotz aller Erfahrung: bei alter Hardware doch mal ins Handbuch schauen – wer lesen kann…

Was bringt mir das? Vorteile der Offenlegung von Software

Anfang 2007 habe ich bei Google ein Video eines sogenannten TechTalks gesehen: How Open Source Projects Survive Poisonous People (And You Can Too). Ben Collins-Sussman und Brian Fitzpatrick, beide aktiv an der Entwicklung von Subversion beteiligt, haben einen Vortrag gehalten über die Communitys, die hinter Open Source Projekten stehen und wie man dort am besten mit Leuten umgeht, die die Atmosphäre unter den Entwicklern vergiften. Das Video ist 55 Minuten lang und ich habe es das Jahr über an der einen oder anderen Stelle empfohlen, unter anderem auch beim Eisfair-Entwicklertreffen, von dem ich vor zwei Wochen berichtete.

Heute nun bin ich über die verschlungenen Pfade der Blogosphäre auf das Blog von Ben Collins-Sussman gestoßen. Dort finden sich allerlei interessante Beiträge unter anderem auch der Hinweis auf einen weiteren TechTalk aus dem Oktober 2007. Das Video ist fast 50 Minuten lang, aber nicht minder empfehlenswert, wenn auch nicht ganz so amüsant.

Letzte Woche habe ich mich im Büro mit einem Kollegen über genau das Thema unterhalten. Inwiefern können Unternehmen von der Freigabe ihres Quellcodes profitieren? Der Grund dafür, dass es eine längere Unterhaltung war, findet sich auch in dem oben zitierten Video: es gibt keine einfache Antwort. Im Vortrag erläutern Ben und Brian, was sie für den besten Weg halten, den Unternehmen gehen sollten, wenn sie tatsächlich ein Open Source Projekt in die Wege leiten wollen (egal ob auf Basis von vorhandem Code oder von Grund auf). Auf die konkrete Frage, wie sich das mit kommerziellen Interessen verträgt, haben sie auch keine Antwort, die sich in einem Satz zusammenfassen ließe. Viele Vorteile lassen sich nicht direkt in Verkaufszahlen messen, sondern sind nur sehr langfristig sichtbar und betreffen eher den Ruf einer Firma oder die Veränderung eines Software-Marktes. Die Software selbst wird auch besser, aber konkret höhere Profitaussichten durch das offengelegte Projekt, sind wohl kaum der Grund.

Ganz nebenbei wird nochmal der Kernpunkt für eine erfolgreiche Open Source Software erwähnt: eine gesunde Community. In diesem Punkt muss ich den Herren auch aus persönlicher Erfahrung voll und ganz recht geben. Man braucht ein Kernteam von einer Hand voll engagierten und fähigen Entwicklern, die sich gegenseitig respektieren, freundlich und gelassen untereinander sowie zu allen sind, die Fragen zum Projekt haben oder etwas beitragen wollen. Ein Entwickler reicht nicht und Teamwork ist unbedingt notwendig, sonst wird nichts aus dem Projekt.

Das soll als kurze Zusammenfassung zu den beiden Videos erstmal reichen. Ich sehe noch Raum für einen längeren Beitrag über die persönliche Motivation selbst etwas zu Open Source Software beizutragen oder über die Vorteile von Open Source Software im Allgemeinen. Zu den Möglichkeiten für Unternehmen sollte sich jedoch jemand äußern, der besser weiß, womit Firmen wie Trolltech oder MySQL AB ihr Geld verdienen.

WebUni Iconset für Psi

Ich plane, über kurz oder lang ICQ Lebewohl zu sagen und auf Jabber umzusteigen. Gründe dafür gibt’s genug und wer will, kann da sehr viel im Netz finden. Jabber-Clients gibt’s mittlerweile einige und auch die verbreiteten und beliebten Multi-Protokoll-Clients Miranda und Trillian können damit umgehen. Ich persönlich bin ein Fan von Psi. Der unterstützt das Protokoll und viele Erweiterungen, GnuPG-Verschlüsselung ist eingebaut und er sieht sowohl unter Windows als auch unter Linux schick aus – schlicht, aber schick.

Aus Neugier habe ich letztens geschaut, wie die Iconsets dort eingebunden sind. In einem Ordner liegt jedes Icon in Form einer PNG-Datei und dann gibt es eine Datei icondef.xml, die selbsterklärend ist, ein tolles Beispiel für die sinnvolle Anwendung von XML.

Naja genau genommen habe ich nicht nur aus reiner Neugier geschaut. In meinem Freundeskreis gibt es einige Leute, die bei der Online-Community WebUni aktiv sind. Mit der Zeit verinnerlicht man die Abkürzungen für die dort gebräuchlichen Smilies und dann benutzt man die irgendwann auch außerhalb von WebUni – beispielsweise im Instant Messenger. Was liegt näher, als dort auch die gleichen Icons anzeigen zu lassen. Da es, wie oben beschrieben, recht einfach ist, für Psi ein Iconset zu bauen, habe ich mich mal kurz hingesetzt und das gemacht.

Das größte Problem bestand darin, dass Psi keine animierten GIF-Icons anzeigt und ich aus den animierten noch je ein charakteristisches Einzelbild extrahieren musste. Der Rest ging sehr flott von der Hand und daher gibt es jetzt als Weltpremiere und exklusiv bei antiblau: das Psi Iconset »WebUni«. Einfach an geeigneter Stelle entpacken, in Psi auswählen und freuen. Als kleiner Vorgeschmack dann hier noch ein Screenshot:

Screenshot Psi Iconset »WebUni«