Monthly Archives: August 2008

Samsung R700 Linux Installation: Erfahrungen (1)

Ich habe mittlerweile mit der Installation von Gentoo begonnen. Das System laeuft mittlerweile aus eigenem Bootloader und bedarf der weiteren Softwareinstallation.

Einen 2.6.26er-Kernel habe ich schon gebacken. Leider musste ich die Config  selbst zusammensuchen, ich habe mit Google keine andere Linuxinstallationsanleitung oder zumindest Kernelconfig gefunden. Wenn ich zufrieden und fertig bin, sollte ich meine .config hier im Blog veroeffentlichen und dann Werner Heuser von Tuxmobil einen Link fuer seine Sammlung zukommen lassen. Schliesslich hat mit diese Linksammlung auch schon so oft geholfen, als ich das alte Inspiron installiert habe.

Momentan kompiliere ich X und Anwendungsprogramme (Firefox, Thunderbird, Gimp, Openoffice). KDE zu installieren zoegere ich noch hinaus, wer weiss, ob nicht doch noch (wenigstens maskierte) KDE 4.1 Pakete zu bekommen sind. Ich glaube, dass es ein Overlay von KDE 4.1 gibt, aber ich mag Overlays nicht sonderlich und wuerde es lieber direkt aus Portage beziehen.

Bereits beim Installieren des Basissystem von Gentoo (Stage3) sowie dem Uebersetzen des Kernels sind mir beim Arbeiten mit der Shell und dem R700 einige Sachen aufgefallen, die seltsames Verhalten zeigen oder ganz anders geloest sind als beim alten Dell Inspiron 8200:

  1. STRG links und Fn auf der Tastatur sind genau andersherum angeordnet als beim Dell. Wenn man viel mit den Bash-Shortcuts (CTRL-E, CTRL-A, etc.) zu arbeiten gewohnt ist und gleichzeitig in den Fingern noch die Erinnerung an die alte Tastatur stecken, dann wird das Tippen arg eingeschraenkt. Ist aber nur Gewoehnungssache.
  2. Sowohl beim Inspiron als auch beim R700 ist die LCD-Helligkeit ueber Fn+Cursortasten zu regeln. Waehrend beim Inspiron allerdings die Hardware das uebernimmt (und es deswegen auch auf der Console oder beim Booten funktioniert), ist es beim R700 nur in Software geloest. Als Workaround kann ich aber zumindest einen Zahlenwert in /proc/acpi/video/NVID/LCD/brightness schreiben und damit die Helligkeit regeln.
  3. Unter Vista liess (und beim R60 meiner Freundin unter XP laesst)  sich mit Fn-F5 das Backlight komplett deaktivieren. Sehr stromsparend und bei Sonne von hinten auch noch ein wenig ablesbar. Keine Ahnung, wie ich das unter Linux hinbekommen kann. Hat jemand Ideen?
  4. Das R700 hat eine Webcam und einen SD-Kartenleser eingebaut. Wie krieg ich die nur unter Linux zum Laufen? Ich vermute mal, I2C ist mein Freund bei der Kamera und fuer MMC habe ich auch ein Kernelmodul gesehen, konnte es aber bisher noch nicht probieren. Ratschlaege sind auch hier aeusserst willkommen.
  5. Die Backspacetaste funktioniert auf der Shell manchmal seltsam. Es wird ab und zu irgendein Sonderzeichen mit in den Zeichenpuffer geschrieben, der dann die ganze Befehlszeile ruiniert. Es koennte auch sein, dass dies die ASCII Bell ist, weil ich derzeit gar keine Bell auf der Shell hoere. Da muss ich noch mal nachforschen. Eventuell liegt es auch der Keymap de-latin1-nodeadkeys, die ich in /etc/conf.d/keymaps eingetragen habe. Ich gehe spaeter mal auf de-latin1 zurueck und schaue, ob es Besserung gibt.
  6. Der verbaute Intel WLAN Chip 4965 braucht beim wpa_supplicant den Parameter “-Dwext” und nicht — wie ich zuerst dachte — “-Dipw”, wie ich es aus der manpage herauslesen wuerde.

Bei Gentoo aergere ich mich immer mehr ueber den Status von Firefox: Die Version 3.0 ist seit Monaten draussen, 3.0.1 seit ueber fuenf Wochen. Warum muss beides immer noch maskiert im Gentoo Portage sein?

Neues Notebook: Distro gesucht

Ich hab mir Mittwoch ein Samsung R700, welches meinen doch schon in die Jahre gekommenen Inspiron 8200 ersetzen soll. Nachdem ich mich ein, zwei Stunden ueber das vorinstallierte Vista amuesiert hatte, habe ich sofort mit der Entscheidungsfindung fuer eine Linuxdistribution begonnen. Klar war, dass ich eine Distribution wollte, mit der ich bereits Mileage habe, damit die Installation zuegig von der Sache geht.

  • Debian habe ich kurz erwogen, mich aber dann doch dagegen entschieden, weil ich einen Firefox moechte, der auch so heisst, und keinen Iceweasel. Dieses Lizenzgerangel um Firefox/Icewease und Thunderbird/Icedove interessiert mich als Endnutzer nicht die Bohne, solange ich beides legal kostenfrei verwenden darf. (Debians Entscheidung kann ich trotzdem verstehen und gutheissen: Fuer Firmen als Anwender kann eine absolut freie Distribution in der Finanzbuchhaltung/Rechtsabteilung selbst bei einer staatlichen Pruefung fuer froehliche Gesichter sorgen!) Mit apt-get und aptitude habe ich aber immer gern gearbeitet. KDE 4.1 ist allerdings auch nicht dabei, auch wenn es wohl bald in Debian Sid aufschlaegt.
  • Knoppix: Siehe Debian. Und ich war zu faul, mir die DVD zu saugen und zu brennen. Und kein KDE 4.1…
  • Opensuse: Suse will ich aus Prinzip nicht. Und die OpenSuse Live CD mit KDE 4.1 lief bei mir eh nicht richtig rund.
  • Sabayon Linux: Klingt interessant, insbesondere weil ich nicht so viel selbst kompilieren muesste. Aber ich mag den Ansatz nicht, dass einfach ueber ebuild/portage noch ein anderes Paketmanagementsystem draufgestuelpt wird. Ebuild ist selbst schon komplex genug… Ich bin unschluessig. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Ich bitte um entsprechende Kommentare!
  • (K|X)ubuntu? Hat bei mir im Kopf immer noch den Status des Anfaenger-Linux. Nett waere aber, dass es auf deb-Paketen basiert. Und die Hardwareerkennung soll genial sein. Der Installer ist wohl gleichzeitig eine LiveCD, die ich wohl mal ausprobieren sollte. Wenn, dann muss es Kubuntu sein, die haben seit einigen Tagen wohl auch KDE 4.1.
  • Gentoo: Habe ich bisher auf dem Inspiron verwendet, stecke ich gedanklich also derzeit am tiefsten in der Materie. Wenn doch nur diese langen Installationszeiten durch das Kompilieren nicht waeren. Ich will doch lediglich moeglichst aktuelle Pakete mit moeglichst wenig Aufwand installieren. Gentoo ist halt viel Handarbeit. Was mich wundert: Firefox ist in der 3.0.1 immer noch maskiert (~x86), KDE 4.1 ist noch nichtmal maskiert zu haben. Was ist los bei Gentoo, schlafen die, haben die keinen Bock mehr oder einfach zu wenig Leute? Die hatten doch mal den Ruf, alles superschnell ins Portage hineinzubekommen.

Schlussendlich: Ich werde die Installation wohl mit Gentoo beginnen, auch wenn ich dabei ein leicht ungutes Gefuehl habe. Die Kubuntu-Installer ziehe ich mir aber auch und teste sie mal als LiveCD.

Notebookreparatur, 2

Über den ersten Teil meiner Notebookreparatur habe ich vor einiger Zeit schon geschrieben. Gestern und heute ging es dann weiter mit Teil zwei.

Nachdem ich mir geeignetes Werkzeug besorgt hatte, um die Seriell- und Parallelport-Anschlüsse auf der Rückseite des Notebooks abzuschrauben, habe ich es gestern Abend noch einmal auseinandergenommen. Diesmal ist es mir auch gelungen, das Mainboard mit der schadhaften Netzteilbuchse zu auszubauen.

Die korrekte Fehlerdiagnose: Da die Buchse nur an ihren Lötfahnen befestigt ist, wurde durch die dauerhafte Belastung eine dieser Fahnen abgerissen. Das erklärt, wieso das Verkanten des Steckers für eine Weile geholfen hat, bevor dann gar nichts mehr zu holen war.

Ich habe die Buchse ausgelötet, was überraschend reicht ging, und bin damit heute zum Elektronikladen gelaufen. Der Verkäufer kannte zwar mich nicht (wie auch …), aber sowohl Buchse als auch Problem. Und er wusste, dass es diese Buchse so nicht gibt und ich mir aus Drähten, einer anderen Buchse (die es gibt …) und Schrumpfschlauch etwas selbst basteln muss.

Jetzt habe ich also zwei Optionen:

  1. Entweder etwas basteln, das mit Draht, Buchse und Schrumpfschlauch wieder einen Anschluss ermöglicht – wobei ich noch das Problem der Zugentlastung lösen muss.
  2. Ein (kaputtes) Mainboard mit gleicher, intakter Buchse finden, das ist als Ersatzteillager missbrauchen kann.

Ich tendiere mittlerweile aber schon sehr zu Variante eins. Das ist nicht so schick, aber weitere Reparaturen dürften sich wesentlich einfacher gestalten.

Spontane Idee: Festplattenstecker und -buchse verwenden. (Also, die Teile, die im PC zur Stromversorgung genutzt werden.) Die Festplattenbuchse wird dann mit Kabeln aufs Mainboard gelötet, an den Festplattenstecker kommt die Buchse für die Notebook-Stromversorgung. Der Festplattenstecker passt dann noch ins Notebook und dient gleichzeitig als Zugentlastung. Falls dort mal etwas reisst, lässt sich das leichter reparieren, als wenn ich wieder am Notebook löten müsste.

Songbird: Music Player für Windows

Meine Suche nach einem Amarok-Äquivalent für Windows hat ein Ende gefunden!

Ich bin heute zufällig über einen Mozilla-basierten Music-Player für Windows gestolpert: Songbird.

Die Playlist sieht ähnlich aus wie beim Amarok (oder iTunes, das sich auf meinem Rechner aber nicht gut benimmt), ich bekomme die für mich interessanten Meta-Informationen angezeigt und es gibt – wie man es von Mozilla gewohnt ist – eine Menge addons. Zum Beispiel, um bei last.fm zu scrobbeln.

Einziges Manko: Das Programm lässt sich nicht in die Traybar minimieren – aber da finde ich sicherlich auch noch etwas.

Kommentare in der .htpasswd

Ich bin gerade ein wenig unsicher, ob ich mal wieder Google-blind bin oder ob es wirklich nicht vorhanden ist – jedenfalls war ich nicht in der Lage, eine vernünftige Dokumentation des Dateiformats für die Passwortdateien des Apache zu finden.

Die meisten Einträge befassen sich damit, wie man das htpasswd-Tool benutzt, mit dem sich solche Dateien über die Kommandozeile bearbeiten lassen. Ich möchte aber wissen, ob und wie ich dort Kommentare einfügen kann.

Letztendlich habe ich einfach mal probiert und war damit erfolgreich, vor die betroffene Zeile eine Raute zu setzen (#), also so zu kommentieren, wie in shell-Scripten.

Aber eine fundierte Lösung wäre mir natürlich lieber. Falls jemand etwas hat: Ab in die Kommentare damit!

Browser-basiertes "Getting Things Done" mit MonkeyGTD

Weil sich bei mir im Job immer mehr Aufgaben und Verantwortungsbereiche anhaeufen und das Jonglieren damit zur zunehmenden Qual wird, hab ich mich im Internet auf Softwarehilfen zur Implementierung von David Allens “Getting Things Done”-Methode umgesehen. Mein Favorit war schnell gefunden: MonkeyGTD, ein browser-basiertes Tool auf Basis von TiddlyWiki.

Die Vorteile:

  • browser-basiert (funktioniert prima mit Firefox) und damit plattformunabhaengig
  • Nur eine einzelne (zugegeben grosse) HTML-Datei, brauch lediglich einen Javascript-faehigen Browser
  • Datei kann lokal gehalten werden oder auch auf tiddlyspot.com oder eigenem Webserver online verfuegbar gemacht werden
  • fuer mich sehr angenehme Verwaltung der einzelnen Arbeitseinheiten von GTD (Actions, Projects, Areas)
  • einfache Bedienung durch Tiddlers (Miniseiten innerhalb des TiddlyWikis)
  • MonkeyGTD erstell beim Speichern selbst ein Backup von sich, dass nur noch manuelle archiviert werden muss
  • Backups und Upgrades koennen scheinbar ueber einen vorhandenes Plugin jeweils ohne viel Aufwand mit der aktuellen Version zusammengefuehrt werden (habe ich noch nicht probiert)

Einziger Nachteil, den ich bisher gefunden habe, ist, dass die Backupdateien mit der Zeit sehr viel Platz beanspruchen (bei knapp 500 KB pro einzelnem Backup).

Mein MonkeyGTD befindet auf einem USB-Stick, ich setze es seit knapp drei Wochen taeglich sowohl im Buero als auch daheim ein  (jeweils mit Firefox) und ich bin sehr gluecklich damit. Mein Arbeitstag mit seinen vielen Aufgaben und auch Ablenkungen wird zunehmend ueberschaubarer und handhabbarer, weil ich nichts mehr im Kopf behalten muss, ich deswegen mehr schaffe und ich trotzdem nichts vergesse.

Spaß-Admins?

heise.de schreibt im Artikel “Per Browser auf den Mainframe”:

Es werde aber immer schwieriger, Nachwuchs für die Betreuung der Rechner und der Software zu finden, der mit den herkömmlichen Terminals arbeiten will.

Das bestätigt einen Eindruck, den ich selbst auch schon desöfteren hatte: Die neue Generation der Computernutzer scheint davon verwöhnt, dass Systeme entweder auf Anhieb funktionieren oder sich durch bunte Howtos und Rumklicken zu einer Form von Funktion bewegen lassen. Auf jeden Fall müssen sie schön bunt sein und Spaß machen.

Nach einem Hype von Ich-kenn-mich-mit-Computern-aus-Menschen scheinen sich wieder die herauszukristallisieren, die sich wirklich mit der Materie beschäftigen wollen – und sie dementsprechend auch beherrschen.

Gehen uns die Admins aus?

(Der Artikel ist einseitig, übertrieben und verallgemeinernd. Das muss so. Es darf diskutiert werden.)