Ich hätte es nicht geglaubt, wenn mir jemand anders erzählt hätte, was ich erlebt habe. Ich hätte es als Urban Legend abgetan, in den Bereich dieser neuzeitlichen Mythen, mit denen man so gerne Büros, Stammtische, konspirative Gentoo-Installationsparties und Flashmobs (Fläschmopps — ist das nicht der sprechende Hund von Loriot?) unterhalten kann. Ich hätte mich geweigert, es als wahr zu akzeptieren. Bis eben… (ja, mir ist bewusst, dass ein Absatz wie dieser ebenfalls dazu gehört, wenn man eine fiktive Urban Legend erzählt :-) )
Die Ausgangssituation: Kollege A. beratschlagt sich im Büro mit mir über die Abgründe der gepflegten Zeigerarithmetik und der Typenkonvertierung in der schönen Sprache C(++).
Der Plot: Unsere hitzige Erörterung wird durch Teamassistentin Y. (gelernte Bürokauffrau) unterbrochen, die gerade einige Informationen verteilt. Es dauert keine zwei Minuten, dann kommt Kollege K. herein, der wissen möchte, warum wir gerade über ihn lästern. Kollegin Y. hätte es ja gerade mitgehört und überhaupt fühlt er sich nicht wohl, wenn hinter seinem Rücken Unwahrheiten erzählt werden.
Verdutzt schauen A. und ich uns an und brechen wenige Augenblicke später in schallendes Gelächter aus. Einige Sekunden und eine kurze Erklärung später dann auch der bis dahin sehr konsternierte K.
Meine Worte gegenüber A. waren “Beim Casten passiert leicht mal eine kleine Katastrophe, wenn man nicht höllisch aufpasst.” Und K. heißt Karsten.