Monthly Archives: February 2008

Probleme in OpenSource-Gemeinschaften

Ich lese zur Zeit das Buch »Producing Open Source Software« von Karl Fogel. Er beschreibt aus Insidersicht was für Probleme in OpenSource-Projekten so auftreten und wie man diese von vornherein vermeiden oder später lösen könnte. Ich finde dieses Buch sehr interessant in Bezug auf die Projekte, wo ich persönlich beteiligt bin oder die ich intensiv verfolge (eisfair, IMPULS, climm). Viele Probleme sind da weniger technischer denn sozialer Natur und es gibt interessante Parallelen zwischen all diesen Projekten und den im Buch als Beispiel herangezogenen. Vom Glanz so erfolgreicher Projekte wie Subversion lässt man sich da nur allzu leicht blenden. Es ist vielmehr so, dass die allermeisten Projekte besser laufen könnten. Das ist mir am Wochenende beim Release von Eisfair 1.5.0 aufgefallen und gerade heute noch an anderer Stelle deutlich geworden, als Oliver von F!XMBR über seinen persönlichen Frust mit FreeBSD berichtet hat.

Ich will in Bezug auf Eisfair an dieser Stelle nicht ins Detail gehen, aber ich werde das für die Vorschläge, die ich diese Woche im Eisfair-Team machen will, berücksichtigen…

Ausgabeprofil »LaTeX => HTML« für TeXnicCenter

Angenommen ich möchte ein LaTeX-Dokument mit tex4ht in HTML umwandeln und benutze TeXnicCenter als Editor für das eigentliche Dokument. Da liegt es nahe, sich ein passendes Ausgabeprofil zu basteln, so dass man direkt aus TeXnicCenter die gewünschte Ausgabe produzieren kann. Man muss dabei aber aufpassen, was für Optionen man htlatex.exe mitgibt. Die folgenden zwei Screenshots illustrieren funktionierende Einstellungen.

Ideal wäre natürlich, wenn nicht jedesmal ein neuer Tab im Firefox aufgemacht werden würde, wenn man im TeXnicCenter F5 drückt, sondern der alte aktualisiert/ersetzt würde. Wenn da jemand einen Tipp hätte, wie man das realisieren kann, würde ich mich freuen.

Windows Vista: Diktatur des Systems

Heute früh habe ich noch gedacht, dass ich zur Zeit gar nichts habe, worüber ich bloggen könnte – gerade ist mir wieder etwas über den Weg gelaufen:

Für meinen HiWi-Job an der Uni habe ich einen Labor-Arbeitsplatz bekommen. Das ist ein angenehmer Raum, der arbeitsam eingerichtet ist und mit guter Rechentechnik ausgestattet ist. Der Nachteil: Auf den Maschinen läuft Windows Vista. (Darüber will ich jetzt nicht allzu sehr meckern, ich könnte auf das alternativ installierte Fedora Linux ausweichen – aber dann würde ich mich darüber beschwerden …)

Um die Sicherheit des Systems zu erhöhen, sind automatische Updates installiert. Die werden nach einem mir nicht bekannten (weil eigentlich uninteressanten) Prinzip angestoßen und laufen im Hintergrund ab.

Gerade wurde solch ein Update durchgeführt. Und damit die Änderungen auch wirksam werden, muss (wie bei Windows schon immer üblich) das System neugestartet werden. Ich hätte erwartet, dass mir genau das mitgeteilt wird – mit der Option, den Neustart jetzt auszuführen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Aber bei Vista scheint zu gelten: Rechne nicht damit, lass Dich überraschen!

Jedenfalls erschien in der rechten unteren Bildschirmecke ein Fensterchen, das mich freundlich darauf hinwies, dass mir noch ganze 5 Minuten bis zu einem unabwendbaren Systemneustart bleiben.

Da frage ich mich doch: Was erlaubt Microsoft sich eigentlich? Ich möchte mit dem System arbeiten – und zwar, wann es mir passt, nicht, wenn das System mal Lust dazu hat! Wenigstens die Möglichkeit, den Neustart abzuwenden, hätte ich erwartet.

So hat mich die Aktion “nur” 10 Minuten Arbeitszeit gekostet. Was passiert, wenn ich auf dem Rechner eine aufwändigere Berechnung laufen lasse? Vielleicht noch über Nacht? Muss ich damit rechnen, morgens ohne Ergebnisse dazustehen, weil das Betriebssystem zwischendurch mal neustarten wollte? Offenbar ja.

Bevor ich mich daran mache, Dinge zu tun, die ich nicht innerhalb von 5 Minuten unterbrechen kann, muss ich mir also noch ein vernünftiges Betriebssystem zulegen oder aber die automatischen Updates deaktivieren.

Um mal, abschließend, einen Gruppennamen aus einem mittlerweile nicht mehr ganz so beliebten Studentenportals zu zitieren: “War doof, merkste selber, ne?”

Kleiner Passwortgenerator in Perl

Aus der Reihe »Schnelles Kamel-Gehacktes« heute der Beitrag, wie man quick’n’dirty einen Passwortgenerator in Perl schreibt. Anforderungen vorher: 8 Zeichen, weil viele Linuxe sowieso dahinter abhacken; nur Zeichen, die in den ersten 7 Bit der ASCII-Tabelle stehen und dann auch nur welche, die man direkt oder mit Umschalttaste (Shift) eingeben kann, nichts wozu man AltGr oder ähnliches bräuchte. Dazu braucht man eine ASCII-Tabelle und dann geht’s los:

#!/usr/bin/perl -w
# $Id: gen_passwd.pl 111 2008-02-06 13:45:24Z alex $
use strict;

my @allowed_chars;
# ASCII von 0x21 bis 0x3f
# das sind die meisten Sonderzeichen und die Ziffern
for (my $i=0x21; $i<=0x3f; $i++) {
	push @allowed_chars, chr($i);
}

# ASCII von A bis Z
for (my $i=0x41; $i<=0x5a; $i++) {
	push @allowed_chars, chr($i);
}

# ASCII von a bis z
for (my $i=0x61; $i<=0x7a; $i++) {
	push @allowed_chars, chr($i);
}

push @allowed_chars, chr(0x5f); # '_'

my $char_count = scalar @allowed_chars;

for (my $i=0; $i<8; $i++) {
	print $allowed_chars[int rand $char_count];
}

print "\n";

Diese Passwörter eignen sich gut als initiale Passwörter für neue Nutzer. Die Nutzer sollten sodann aufgefordert werden, sich mit passwd ein neues zu setzen. Da so ein zufälliges Passwort mit Zahlen und Sonderzeichen sehr schwer zu merken ist, werden sie dieser Aufforderung sicher nachkommen.