In Netzen, wo jemand anderes Admin ist, kann man sich nicht alles aussuchen, unter anderem nicht, wann auf IPv6 umgestellt wird. In einem speziellen Netz, bekam ich kürzlich die Bitte IPv6 bis auf weiteres zu deaktivieren. Was bei Windows XP ein Häkchen ist, erfordert unter Debian und Ubuntu je nach Version unterschiedliche Schritte. Die Informationen dazu im Netz sind vielfältig und widersprüchlich, daher hier nochmal meine Lösungen. Ob das jeweils geklappt hat, kann man mit `ifconfig`
oder `ip addr show`
überprüfen, auch ein `netstat -lt`
sollte dann keine Dienste mehr zeigen, die auf IPv6 lauschen.
Debian 5.0 Lenny
‘ipv6’ ist hier noch ein Kernelmodul, es genügt ein Eintrag in der Datei /etc/modprobe.d/blacklist
– vorausgesetzt, man verwendet den Distributionskernel 2.6.26, bei einem neueren Kernel aus den Backports sieht das ggf. schon aus wie bei Squeeze, hab ich jetzt hier nicht extra geprüft.
# ipv6 blacklist ipv6
Debian 6.0 Squeeze
IPv6 ist hier direkt in den Kernel kompiliert. Es kann über sysctl deaktiviert werden. Laut /etc/sysctl.d/README.sysctl
trägt man das am besten in /etc/sysctl.d/local.conf
ein. Der Eintrag lautet wie folgt:
net.ipv6.conf.all.disable_ipv6=1
Ubuntu 10.04 Lucid
Hier verhält es sich ähnlich wie bei Debian Squeeze. Allein die Datei in /etc/sysctl.d
bekommt hier einen anderen Namen. Laut /etc/sysctl.d/README
soll sie so heißen:
End-users can use 60-*.conf and above
Ich hab die Datei 60-disableipv6.conf
genannt, der Inhalt ist ebenso:
net.ipv6.conf.all.disable_ipv6=1